Zehntes Kochen mit Stefan Richter, Gerd Lindgens, Matthias Tepner am 03.11.2004 bei
Gerd Lindgens. Als Gastkoch begrüßten wir Horst Pubanz und Michael.
Dieses Mal fehlte leider unser berühmt berüchtigter Kochexperte
Matthias Pietzsch, aber unser Zeitplan 2004 ließ es leider nicht
anders zu, das Jahr war fast rum. Im nächsten Jahr werden wir
die Termine etwas besser organisieren.
Trotzdem, oder gerade weil das Jahr zu Ende geht, kam mir der
Sinn nach Kaninchen, (waren schon immer leckere
Weihnachtsbraten, diese kleinen Hoppelmänner. Ich liebe
Kaninchen, wenn sie ihr Fell ausgezogen haben).
Jetzt musste ich nur noch ein etwas anderes Rezept als das
übliche (in Speckstreifen) finden. Da fand ich ein Rezept, das
mediterran (Vorspeisen waren damit auch klar), mit Wein (Wein
war auch klar) und mit einer dunkle Sauce (die 4 Bräter lieben
dunkle Saucen) zubereitet wird.
Das Ganze wurde somit also ein mediterraner, italienischer
Abend.
Oliven, gefüllte Tomaten, gefüllte Pilze, gefüllte Paprika, Käse, Dipps.
Danach ging es dann auch schon zu unserer ersten, selbst
zubereiteten Vorspeise,
Zutaten für 4 Portionen:
2 kleine, reife Tomaten
300 g Mozzarella
1 EL frischer Oregano (oder 1 TL getrockneter)
6-8 eingelegte Sardellenfiltes
4 Scheiben Kastenweissbrot
50 g Butter
2 EL Öl fürs Blech
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zubereitungszeit: 20 Min
1. Tomaten waschen, quer in Scheiben, dann in Streifen schneiden und dabei den Stielansatz entfernen. Mozzarella in Scheiben
schneiden, Sardellenfilets kurz abspülen, mit Küchenkrepp abtrocknen und längs halbieren.
2. Backofen auf 175° vorheizen, ein Backblech mit 2 EL Öl einfetten.
4 Weißbrotscheiben halbieren, mit 50g Butter bestreichen.
3. Jede Brotscheibe mit 1 Scheibe Mozzarella einigen Tomatenstreifchen und 1-2 Sardellenstreifen belegen. Brote mit 1 EL
Oregano bestreuen, pfeffern, eventuell leicht salzen (je nach Würze der Sardellen) und auf das gefettete Blech legen. Im
vorgeheizten Backofen (Gas Stufe 2) 10 Min. überbacken und heiß servieren.
Dazu tranken wir einen 2001er Chardonnay, Penfolds Privat Bin. 1 Jahr im Fass gereift mit einem kräftigen
Bukett. Dieser Wein wurde bereits mehrmals als hervorragend bezeichnet. Mit Sicherheit einer der ganz guten
Chardonnays. Ein Leckerchen, das ich immer gerne empfehle.
Nach diesem Leckerchen gab es dann den zweiten Vorspeisengang:
Auberginen und Zucchini aus der Grillpfanne
Zucchini und Auberginen sehen verlockend aus und schmecken einfach immer wieder gut. Von
unseren Nachbarn im Mittelmeer haben wir gelernt, dass sie sich auf tausend und eine Art jedes
Mal neu und anders zubereiten lassen.
Hier noch einige Tipps im Umgang mit Auberginen und Zucchini:
Früher
waren
die
Früchte
leicht
bitter,
was
durch
einsalzen
der
Scheiben
verging.
Heute
will
man ihnen eher Wasser entziehen, v.a., weil sie dann beim Braten nicht soviel Fett aufsaugen.
Damit die ausgetretene Flüssigkeit im heißen Fett nicht spritzt, die Auberginen mit
Küchenpapier sehr gut abtupfen. Eventuell mit Zitronensaft einpinseln, dann werden sie nicht
so schnell braun.
Wir haben die Auberginen in Scheiben geschnitten, mit Salz bestreut, auf Papier gelegt und 1/2 Stunde salzen lassen.
Die Zucchini unter fließendem Wasser waschen und trockentupfen. Quer schneiden, (dann sehen sie klasse aus).
Nach einer halben Stunde haben wir dann die mehlierten Auberginen und Zucchini in einer mit Knoblauch eingeriebenen Pfanne, in
der wir ein gutes Olivenöl gegeben haben leicht angebraten. Dazu gab es dann Knoblauchbaguette. Da schlagen die
Geschmacksknospen in die Hände. Für mich war das schon fast wieder mein Urlaub mit Ulla 2004 in Kroatien.
Nachdem wir die Vorspeisen vom Tisch gefegt hatten, ging es dann an unseren Hauptgang. Dieses Rezept ist einmal ein anderes
Kaninchenrezept als üblich.
Kaninchen Auf Jägerart
Mit diesem einfachen Rezept schmecken Kaninchen wie in der Toskana. Das Geheimnis ist das lange Schmoren bei geringer Hitze
und der reduzierte Wein. Die Kaninchenleber gibt der Sauce erst den besonderen Kick.
Für 4-6 Personen
Vorbereitungszeit: 20 Minuten, plus Marinierzeit
Garzeit: 1-1½ Stunden
1 großes Kaninchen mit Leber, in 12-16 Teile zerlegen. Da wir 6 Personen waren habe ich ein sechsbeiniges Kaninchen in der
Metro gekauft (Hahaha, ich habe natürlich Kaninchenteile gekauft). Übrigens sehr lecker aus der Metro.
4 große Knoblauchzehen, fein gehackt
1 EL Feingehackten Rosmarin, aus dem eigenen Garten
1 TL Salz
1 TL zerdrückte Pfefferkörner
1 Flasche trockenen Rotwein, (einen 2002er Chianti aus meinem Weinkeller))
2 Rosmarinzweige aus dem eigenen Garten
3 EL Olivenöl aus Kroatien mitgebracht
2 EL Balsamicoessig
2 EL Püree aus getrockneten Tomaten, oder normales Tomatenpüree
ein wenig Hühnerbrühe oder Wasser
1. Die Kaninchenteile waschen und abtrocknen. Knoblauch, Rosmarin, Salz und Pfeffer vermischen und die Kanichenteile damit
einreiben. Abgedeckt mindestens 1 Stunde marinieren lassen.
2. Währenddessen den Wein zusammen mit den Rosmarinzweigen in einen Topf geben und bei starker Hitze auf die Hälfte
reduzieren. Durch ein Sieb gießen und abkühlen lassen.
3. Das Öl in eine beschichtete Bratpfanne geben und die Kaninchenteile nacheinander gründlich
anbraten. Das Fleisch in einen Topf legen, und zum Schluss die Leber in der Pfanne braten und
zum Kaninchen geben.
4. Die Pfanne mit dem Balsamicoessig ablöschen, den reduzierten Wein dazugießen und die
Bratrückstände mit einem Kochlöffel vom Pfannen-boden lösen. Das Tomatenpüree unter die
Sauce rühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken, aufkochen lassen und über die
Kaninchenteile gießen. Mit Hühnerbrühe oder Wasser auffüllen bis die Kaninchenteile
bedeckt sind, nochmals aufkochen und bei sehr schwacher Hitze 45-60 Minuten schmoren.
5. Das Fleisch in eine vorgewärmte Schüssel legen. Mit einer Gabel die Leberstücke in der
Sauce zerdrücken und die Sauce reduzieren, bis Sie eine sirupartige Konsistenz hat. Über
das Fleisch gießen und mit Polenta oder gebackenen Kartoffeln servieren.
Wir haben uns für die Variante mit den Kartoffeln entschieden.
Für Mathias T. habe ich in einer Pfanne Kaninchen auf die herkömmliche (mir bekannte) Art
hergerichtet, mit Speckstreifen umwickelt.
Die Bratkartoffel waren schnell zubereitet. Vom Schälen, über das Würzen und Braten. Ein
unvergesslicher Geruch von Knoblauch, Rosmarin und Thymian schwebte durch die Küche.
Und hier das Rezept für unsere Bratkartoffeln mit Knoblauch Thymian und Rosmarin.
Diese Bratkartoffeln werden mit Knoblauch angebraten. Anschließend garen sie in ihrem eigenen Saft und werden schließlich
wieder gebraten. Verwendet auf jeden Fall festkochende Kartoffeln, die während dem Kochen nicht zerfallen.
Für 6 Personen
Vorbereitungszeit: 10 Minuten, plus Einweichzeit
Garzeit: 25 Minuten
700 g festkochende Kartoffeln
4 EL Olivenöl
4 Knoblauchzehen, ungeschält
einige Rosmarin- und Thymianzweige (aus unserem Garten)
35 g Butter und grobes Meersalz
1. Die Kartoffeln der Länge nach vierteln und 10 Minuten in kaltem Wasser
einweichen lassen. Abgießen und trockentupfen.
2. In einem Topf das Olivenöl stark erhitzen, dann die Kartoffeln und den Knoblauch
hineingeben. Die Hitze reduzieren und die Kartoffeln von allen Seiten bräunen. Die
meisten der Kräuter unterrühren und zugedeckt 15 Minuten dämpfen.
3. Den Deckel abnehmen, die Hitze wieder erhöhen, das Wasser verdampfen lassen
und die Kartoffeln knusprig braten. Die Butter unterrühren.
4. In eine vorgewärmte Schüssel umfüllen und mit reichlich Salz und den restlichen
Kräutern bestreuen.
Die Zubereitung klappte wie geschmiert, und nach dem Genuss einiger Flaschen Wein war es dann soweit, der Hoppelmann war
fertig. Dazu die Backkartoffeln, einfach ein Genuss. Selbst Mathias, der nicht viel vom Kochen mit Rotwein hält, sagte:
So ein zartes Kaninchen habe ich selten gegessen.
Jetzt kam der Nachtisch, oder sagen wir besser der Nachtisch kam nicht. Ich hatte nämlich vergessen Eier zu kaufen, und
Eierpfannküchlein ohne Eier schmecken nun mal nicht.
Aber wir hatten ja noch unseren Gastkoch Michael Sch. zu Gast. Der zauberte aus einem Türkischen Joghurt und den Kirschen
doch noch einen leckeren Nachtisch.
Manch einer mag seine Abneigung gegen einige Dinge der Zubereitung etwas abgelegt haben, und manch einer mag ein altes
Gericht in einer anderen Art der Zubereitung kennen gelernt haben. Aber alles in allem war es wieder einmal ein schöner Abend
mit einem Essen, das uns allen??? geschmeckt hat. Das nächste Kochen findet bei Matthias P. statt. Wann und was, das steht noch
in den Sternen. Aber ich hoffe das es nicht mehr so lange dauert.
Bis dahin alles gute, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.
1 Vorspeise: Crostini alla Napolitana (Geröstetes Brot mit Sardellen.)
2 Vorspeise: Auberginen und Zucchini aus einer mit Knoblauch
eingeriebenen Grillpfanne.
Hauptspeise : Kaninchen auf Jägerart (Rezept aus der Toskana), und
als Beilage Bratkartoffeln mit Knoblauch und
Rosmarin
Nachspeise: Kleine Eierpfannenküchelchen mit Kirschen.
Wir waren wieder da, wo wir hinwollen.
Lecker, leicht und sündhaft gut.
Zur Einstimmung hatte ich schon mal eine Flasche Rieslings-Sekt, mit einigen
Kleinigkeiten auf den "Tisch" gebracht:
Gerhards Pinnwand
CROSTINI ALLA NAPOLETANA
(Geröstetes Brot mit Sardellen, kann ich nur empfehlen)